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Zerstört "Infighting" die vegane Bewegung?

Anti Speciesist Action, 10.08.2020

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Als Personen, die eine kritische Haltung gegenüber der veganen Mainstream-Bewegung eingenommen haben, hören wir oft, dass es in der Aktivistengemeinschaft zu viele interne Auseinandersetzungen gibt, die das Hauptziel der Bewegung - die Befreiung aller Tiere - schwächen würden. Infighting ist ein Wort, das diesen Zustand beschreiben soll. Infighting ist ein interessanter Begriff, vor allem, weil er oft auf eine Art und Weise verwendet wird, die gewisse Gruppierungen mundtot machen soll.1

Worte oder Wendungen wie "infighting" oder "die Bewegung spaltend" werden selten, wenn überhaupt, genutzt, um damit weisse Rassisten, Sexisten, Cissexisten,2 Heterosexisten und andere problematische Individuen und Organisationen zu kennzeichnen, die scheinbar den veganen Mainstream-Aktivismus übernommen haben und die wirkliche Division innerhalb der Bewegung verursachen. Im Gegenteil: Oftmals wird der Vorwurf des "infighting" auf Menschen angewendet, die die oben genannten Personen als problematisch identifizieren und sie ihres Fehlverhaltens anprangern. Dies passiert, weil die Vorstellung vorherrschend ist, dass sich alle der Mainstream-Bewegung anzupassen haben und dass die Verweigerung, problematische Verhaltensweisen zu akzeptieren, auf irgendeine Art und Weise schädlich für "die Sache der Tiere" ist. Da sind wir anderer Meinung.

Problematische Personen oder Organisationen zu unterstützen und sie zu verteidigen, wenn sie in die Kritik geraten, bedeutet nicht nur, diese problematischen Verhaltensweisen weiterhin zuzulassen, sondern sie direkt zu begünstigen und sie zu fördern. Faschisten3 wissen, dass sie innerhalb vieler "veganer" Organisationen sicher und geschützt sind und ihre Ideologie walten lassen können. Mit Phrasen wie "Wir müssen für die Tiere vereint sein" werden diejenigen, die sich in der Anwesenheit der problematischen Individuen unwohl fühlen, emotional erpresst, sie zu tolerieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, da sie ansonsten angeblich die Tiere im Stich lassen.Solche Organisationen können nicht von innen heraus verändert werden - das wurde schon versucht.

"Infighting", oder wie wir es nennen, "Kritik", ist wichtig und wir heissen sie offen willkommen, wie es alle tun sollten; wir bei ASA praktizieren die Kultur der Verantwortlichkeit/Rechenschaft. Wir schätzen Kritik und wollen bereit sein, bei problematischem Verhalten, Rechenschaft abzulegen. Es zerstört die Bewegung nicht, wie diejenigen, die von der Kritik betroffen sind, behaupten würden, sondern hilft ihr zu wachsen und sie wieder auf den Weg der radikalen Befreiungsbewegung - die sie immer war und bleiben sollte - zu bringen. Eine inklusive Bewegung zu sein, bedeutet, offen, einladend und sicher für marginalisierte Gruppen zu sein, und sie nicht zu zwingen, an der Seite ihrer Unterdrücker zu marschieren.

Kritik ist wichtig, aber noch wichtiger ist es, zu handeln. Wir ermutigen andere, wenn möglich, bestehende konsistente Anti-Unterdrückungsgruppierungen in ihrer Umgebung zu unterstützen und von ihnen zu lernen. Wenn es keine gibt, können eigene, unabhängige Aktionen durchgeführt oder Gruppen gegründet werden.